Dienstag, 13. März 2018
Die Trennung
Donnerstag 11. Januar 2018. Ich habe es geahnt. Du warst die ganze Nacht auf Montage. Eigentlich hättest Du schlafen müssen. Ich weiß gar nicht mehr ob du nachts noch nach Hause gekommen bist, oder als ich auf der Arbeit war. Jedenfalls warst Du die ganze Zeit online bei Whatts App. Ich hatte so ein ungutes Gefühl. Um 11 hab ich Dich angerufen. "Silke ich muss Dir was sagen". Die Worte sind noch in mir drin. Mein Herz rutscht mir in die Hose. "Um 12 sind meine Eltern hier und ich ziehe aus".

Ach Du scheisse. Ich habe es geahnt. Wir hatten eine Krise, es war schrecklich. Manchmal habe ich sogar gedacht bitte geh doch einfach. Tu es endlich. Aber wenn der Moment da ist kommt die Hilflosigkeit. Welchen Gedanken fasse ich zuerst. Soll ich sauer sein dass du alle Sachen packst während ich auf der Arbeit bin? Oder froh dass ich es nicht mit ansehen muss? Ich rufe Natascha an. Sie ist im Laden. Hört mir zu. Bleibt ganz ruhig. Danach Tante. Sie ist sauer. Auf Dich. Du packst alle Sachen die gut sind. Alle Computer, alle Spiele. Wir haben doch so gerne gespielt. Du lässt mir kein einziges. Und eine Matratze vom Ehebett nimmst Du auch noch mit. So werde ich dann auch noch daran nachts erinnert dass etwas fehlt.

Ich fahre nach Hause. Dein Auto steht noch da. An dem Tag ahne ich noch nicht wie wir uns demnächst hassen werden. Ich denke es ist ein Albtraum. Ich schreie Dir noch hinterher du sollst Sina nicht vergessen. Du sagst mir noch dass du vor ein paar Tagen bei einer Prostituierten warst in Hamburg. Du wolltest mal mit einer dünnen Frau schlafen. Kennt ihr das Gefühl dass man ein Messer ins HErz gerammt bekommt? Trotzdem hoffe ich einfach nur dass es ein Albtraum ist. Ich bin doch krank. Jede andere Frau würde ihn hochkant rauswerfen. Selbst in dem Moment denke ich aber noch: Bitte bleib.

Alleine. Ich bin alleine. Ja ich habe ein Kind. Aber ich bin alleine mit meinem Gefühlen. Es ist etwas ganz anderes wenn eine erwachsene Person mit Dir redet, als ein Kind. Den Tag über sitze ich auf dem Sofa und weine. Ich habe schon bald keine Tränen mehr. Ich kann nicht mehr. Ich hoffe du kommst wieder. Stehst Abends vor der Tür. Du kommst aber nicht wieder.

Natascha besucht mich abends noch. Wir können es beide nicht fassen. Doch haben wir es geahnt. Die Sprüche es wird ein toller neuer Mann kommen der dich liebt, ich kann sie nicht hören. Ich will doch dich.

Es ist so krass. Du hast mir so viel angetan. Aber ich will dich trotzdem. Ich suche die Schuld bei mir. Du sagst Sina ich hätte es so richtig verkackt. Ich suche meine Fehler. Ich kann keine klaren Gedanken fassen. Starre ständig auf Whats App ob du online bist. Was machst Du gerade. Wann kommst Du wieder. Wie soll ich die Nacht überstehen.

Es ist ja nicht das erste Mal. Ich weiß dass die Nächte am schlimmsten sind. Sina schläft bei mir. So höre ich zumindest ein Atmen. Aber ich finde keine Ruhe. Endlich ist die Nacht zu Ende. Freitag. Ein neuer Tag. Tag 1 ohne Dich.

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